Samstag, 1. August 2009

El semáforo - Die Ampel

Zutaten
Philadelphia Frischkäse
Zwiebeln
Butter
Paprika edelsüß
Kreuzkümmel
Currypulver
Grüne Mojo (s. Rezept Tomatenpyramide)


Manchmal steht auf Gran Canaria eben alles auf dem Kopf. ;-)

Zubereitung
Wir teilen den Frischkäse in drei gleiche Teile und füllen ihn in jeweils eine Rührschüssel. In einer Pfanne lassen wir eine gute Portion Butter mit einem kleinen Schuss Olivenöl zergehen und geben dazu die kleingeschnittenen Zwiebeln. Sobald die Zwiebeln glasig werden die Pfanne vom Feuer nehmen und die heiße Butter mit den Zwiebeln zu gleichen Teilen auf zwei der drei Portionen Frischkäse verteilen. Nun geben wir noch zu der ersten Portion das Paprikapulver hinzu sowie etwas Kreuzkümmel (diesen nach Geschmack; man kann ihn auch weglassen, wenn man ihn nicht mag). Die Menge des Paprikapulvers sollte so bemessen sein, dass der Käse eine rötliche Farbe annimmt, wenn alle Zutaten miteinander verrührt sind.

In die zweite Portion wird zusätzlich zu der Butter und den Zwiebeln eine entsprechende Menge Currypulver untergerührt, so dass auch hier der Käse eine entsprechende gelbe Farbe erhält.
Nun fehlt noch die grüne Variante. Hierzu wird in die restliche Portion Frischkäse etwas von unserer grünen Sauce, die wir auch bei der Tomatenpyramide verwenden, untergerührt und siehe da: Die drei Frischkäse Sorten für unseren Ampelteller sind fertig! Nun noch mit einem vorher in Wasser getauchten Teelöffel jeweils einen Nocken von jeder Sorte ausstechen und auf einem kleinen Teller oder Schälchen anrichten. Dazu etwas frisches Baguette und fertig!

Bei einem Zehn-Gänge-Menü ist es besonders wichtig, die Portionen klein zu halten. Denn klar, wer soll schon zehn große Portionen verspeisen ohne am Ende ein Unwohlsein – schlimmstenfalls in Form einer Gastralgie – zu verspüren.

Aus diesem Grund wird aus der Tomaten-Ziegenkäse-Pyramide auch eine Mini-Pyramide, was letztlich nur heißen soll, dass Sie beim Einkauf der Tomaten kleine Früchte auswählen und den Ziegenkäse entsprechend in dünnere Scheiben schneiden. Alles andere bleibt gleich und ist unter der Kategorie Charlys Tapas-Rezepte nachzulesen. Das gleiche gilt auch für die Leberpastete auf Zwiebelbett, die Albondigas und die Puffer von Calabacines.

Charly_GC

Kleine Gaumenfreude: Melonen-Happen

Im zweiten Teil des Menüs kommen dann schon ein paar neuere Rezepte zum Einsatz. Überhaupt ist es ratsam, das Menü in zwei Abschnitte zu unterteilen. Es entspricht auch viel mehr der spanisch-kanarischen Lebensart, der ja essen nicht nur dazu dient, die Speisen aufzunehmen, sondern vielmehr die Kommunikation in den Vordergrund stellt. Aus diesem Grund ist ja auch das Essen von Tapas so beliebt, denn man nascht, derweil man sich unterhält. Satt wird man am Ende auch ganz bestimmt, da brauchen Sie keine Angst zu haben! ;-)

Den zweiten Durchgang beginnen wir mit einer kleinen Speise, den

Melonen-Happen



Zutaten
Honigmelone (gut gekühlt)
Grüne noch unreife Tomaten*
Unbehandelte Zitrone

Zubereitung
Zum Servieren unseres „amuse bouche“ (kleine Gaumenfreude) benötigen wir einen kleinen Porzellanlöffel wie ihn die Chinesen als Suppenlöffel verwenden.
Auf den Löffel geben wir ein kleines Stück Melone, von der grünen Tomate schneiden wir vorsichtig eine kleine Kappe von der Oberseite der Frucht ab, so dass man den Verlauf der Rippen sehen kann. Nun schneiden wir entlang der Rippen der Tomate leicht das Fruchtfleisch ein und heben es ab, um das Samenpaket in seiner gallertartigen Flüssigkeit nun freizulegen. Mit einem Teelöffel heben wir nun sehr vorsichtig dieses Paket heraus und platzieren es als Ganzes auf der Melone. In jeder Tomate sind drei solcher Pakete. Zum Schluss geben wir noch mit einer Reibe einige Fäden von Zitronenschalenabrieb über das Ganze – fertig!

*Jeder, der Bedenken bei grünen Tomaten hat, kann das Rezept auch durchaus mit dem Samenpaket von reifen, weil roten, Tomaten umsetzen.

"Warning! Licking your computer monitor may be hazardous to your health."
(gesehen auf flickr.com)

Des Menüs dritter Teil: Minitortilla mit Allioli



Zutaten
Eier
Zwiebeln
Kartoffeln
Allioli* (s. Charlys Rezeptsammlung)
Olivenöl

Zubereitung
Für die Zubereitung der Minitortilla benötigen wir eine Muffin-Form. An sich ist die Zubereitung einfach. Kartoffeln schälen und nach dem Waschen in kleine Würfel schneiden. Ebenfalls die Zwiebeln schälen und sehr klein schneiden. In einer Pfanne Öl erhitzen und die Zwiebeln dazugeben. Ein Trick, um schöne braune, aber nicht verbrannte Zwiebeln zu bekommen: Geben Sie etwas Salz über die Zwiebeln und eine Prise Zucker! Sobald die Zwiebeln glasig werden, die Kartoffelwürfel mit dazugeben und das Gemisch bei kleiner Flamme garen. Dabei des Öfteren umrühren, denn weder die Zwiebeln noch die Kartoffeln sollen verbrennen.

In der Zwischenzeit die aufgeschlagenen Eier in eine Rührschüssel geben, mit etwas Milch oder - wer keine Milch verträgt - mit etwas Wasser mit dem Schneebesen verrühren und mit Salz und Pfeffer würzen. Sobald die Kartoffeln anfangen langsam weich zu werden, die Pfanne vom Herd nehmen und nun die Zwiebel-Kartoffel-

Mischung in die Muffin-Förmchen verteilen. Jetzt noch etwas von der Eimasse auffüllen, so dass alles bedeckt ist.
Achtung: Nicht randvoll füllen, es sollte noch etwas Platz bis zum Rand sein, denn unser Tortillatörtchen kommt noch hoch!

Bevor die Muffin-Form nun in den vorgeheizten Backofen bei ca. 200°C geschoben wird kommt noch ein feuerfestes Gefäß mit Wasser in den Ofen und auf unser „Muffin“ ein Tropfen Olivenöl.
So präpariert kann nun die Tortilla im Ofen backen und sollte nach ca. 15 - 20 Min. fertig sein. Zur Kontrolle mal ab und an nachsehen: Sobald die Oberfläche braun wird, ist die Tortilla fertig.
Die Form aus dem Ofen nehmen und etwas abkühlen lassen. Abschließend die Minitortilla aus der Form lösen und auf einem Teller mittig platzieren und mit Allioli dekorieren. Geschafft. Lassen Sie es sich schmecken!


Ihr Charly_GC

Knoblauch macht einsam, heißt es. Nicht so auf Gran Canaria.
Einsam ist, wer dort nicht ’ne Knolle Knofi isst. - I l♥ve garlic. Ich liebe Knoblauch. Steven D!

* Aioli oder Allioli (aus dem Okzitanischen bzw. Katalanischen all i oli, zu Deutsch "Knoblauch und Öl") ist eine aus Spanien stammende kalte Creme, die vor allem aus Knoblauch (all), Olivenöl (oli) und Salz besteht.

Burger Inside Out, Edel-Version 1.A

Die Crema de Calabaza oder Kürbiscreme Suppe finden sie ebenfalls im Rezeptteil, und so können wir uns nun dem Höhepunkt des Menüs zuwenden, dem Burger „Inside Out“
oder - zu gut deutsch - dem „umgekrempelten“ Burger.



Zutaten
Rindersteak Hüftsteak
Toastbrot
Erdnussbutter
Cherrytomaten
Feldsalat oder Rucola – gewaschen ;-)

Für die Sauce:
Tomatenketchup
Zwiebeln
Öl
Worcester-Sauce, sprich: [’wʊstə-]
Brauner Zucker
Bunter Pfeffer

Zubereitung
Es ist ratsam mit der Herstellung der Sauce zu beginnen, möglichst schon ein bis zwei Tage zuvor. Das macht deshalb nichts, weil die Sauce länger im Kühlschrank haltbar ist. Und wenn sie erst einmal vorhanden ist, werden Sie sie auch nicht mehr missen und auch zu anderen Fleischgerichten reichen wollen. *lächel*

In einem entsprechend großen Topf geben wir mit etwas Öl die kleingeschnittenen Zwiebeln und lassen sie bei kleiner Hitze glasig werden. Nun geben wir den Tomatenketchup dazu und verrühren das Ganze. Sobald die Masse anfängt zu köcheln , geben wir nach Geschmack einen guten Schuss von der Worcester-Sauce hinzu. Seien sie nicht zu sparsam!
Wieder warten wir bis die Masse zu köcheln beginnt. Nun rühren wir reichlich braunen Zucker unter. Auch hier gilt es zu probieren und die Menge dem eigenen Geschmack anzupassen. Nun lassen wir die so entstandene Sauce bei sehr kleiner Hitze einkochen, immer wieder umrühren, denn der Zucker neigt dazu, sich am Topfboden abzusetzen und anzubrennen - das sollte aber vermieden werden. Nach gut 30 - 40 Minuten ist die Sauce fertig. Zu guter Letzt noch mit buntem Pfeffer abschmecken. Es darf ruhig eine etwas pikant-scharfe Note dabei herauskommen, aber das kann jeder seinem eigenen Gusto anpassen.



Nun kommen wir zu dem Burger „Deluxe“:
Die Steaks sollten etwa die Größe von 5 x 8 cm haben oder 10 x 8 cm. Pro Person rechne ich zwei Steaks. Ich verabscheue es, ein Fleisch zu klopfen oder durch den Steaker zu jagen. Gut, wenn keine gute, abgehangenen Qualität zu bekommen ist, bleibt einem nichts anderes übrig - man will ja das Fleisch noch mit den Zähnen im Mund zerteilen können. Aber wenn nicht unbedingt erforderlich, sollte das Fleisch so belassen werden wie es das Tier hergibt.
Auch unterstelle ich mal, dass das Fleisch vom Schlachter fachgerecht gegen die Faser geschnitten wurde; zu all diesen Themen komme ich ein anderes Mal.

Gut, die Steaks auf den Grill oder - wenn nicht vorhanden - in die beschichtete Pfanne legen und von beiden Seiten jeweils 2-3 Minuten anbraten. Sobald Fleischsaft an der Oberseite austritt, ist das Steak „medium“. Wenn keine Feuchtigkeit mehr austritt, ist es „well done“ oder durch. Alles was danach kommt ist für mich ungenießbar!
Das Toastbrot kurz antoasten, mit Erdnussbutter bestreichen und ebenfalls etwas von der Barbecue-Sauce darauf streichen. Nun legen wir ein kleines Steak auf die Tellermitte, darauf das Toastbrot und darauf das zweite Steak. Dann auf den kleinen Turm noch etwas Feldsalat oder Rucola. Rechts und links von dem Edel-Burger setzen wir noch eine Linie unserer Barbequesauce und als I-Tüpfelchen noch eine gegrillte oder in der Pfanne erwärmte Cocktailtomate. Mmmh – lecker!

So, und wer jetzt noch nicht satt ist, für den gibt es noch die Blätterteigpastete mit Manchego Käse und aromatisiertem Olivenöl. Aber das Rezept erhalten Sie beim nächsten Ma(h)l!Charly_GC

Glücklich ist, wer vergisst, was man bei McDonald's isst.
Kuno Klabotschke alias Klaus Klages (*1938),
deutscher Gebrauchsphilosoph und Abreißkalender-Verleger

Blätterteigpastete mit Manchego-Käse und aromatisiertem Olivenöl

oder "Des Zehn-Gänge-Tapasmenüs letzter Akt"

Zutaten
Blätterteig-Platten (TK)
Feste, reife Tomate
Zucchini klein und feste Früchte
Aromatisiertes Olivenöl (mindestens 2 Tage das Öl mit Rosmarin, Lorbeer, Basilikum und Oregano durchziehen lassen)
Salz, Pfeffer, Zucker
Ziegenkäse/Manchego-Käse



Zubereitung
Aus den Blätterteig-Platten etwa 2 mm dicke Kreis ausstechen, von ca. 10 cm Durchmesser. Tomate in 1 mm dicke Scheiben schneiden, die Zucchini in 2 mm dicke Scheiben. Die Tomaten-
scheiben und die Zucchinistreifen auf dem Blätterteig aufschichten, noch salzen und pfeffern, mit einer leichten Prise Zucker bestreuen, abschließend mit einem Blätterteigkreis bedecken. Das Törtchen mit Hilfe eines Pinsels mit dem aromatisiertem Olivenöl bestreichen.
In den auf 220° C vorgeheizten Ofen schieben und ca. 10 Min. backen bis der Teig eine goldbraune Farbe angenommen hat. Danach nochmals mit Öl bestreichen.
In der Zwischenzeit mit einem Schälmesser oder Käsehobel hauchdünne Streifen vom Ziegenkäse oder Manchego-Käse abschneiden. Die Törtchen herausnehmen und mit dem Ziegenkäse belegen. Auch noch etwas von dem Käse auf dem Servierteller verteilen.

Anmerkung
Für das gute Gelingen dieses Rezepts ist eine sehr gute Aufschnitt-
maschine erforderlich oder aber ein sehr scharfes Messer in Ver-
bindung mit einer ruhigen Hand, um das Gemüse auch wirklich hauchdünn zu schneiden.

Anrichten und fertig! Guten Appetit.
Charly_GC

Die Erfahrung hat gezeigt, dass spätestens nach der Blätterteig-Pastete der Magen so voll ist, dass er für ein Dessert zum Ab-
schluss meines Zehn-Gänge-Menüs keinen Platz mehr hat. Und da nach „satt“ bekanntlich „müde“ kommt, habe ich meinen Gästen stets einen Hallo-Wach-Espresso (oder Cappuccino) angeboten.

Post scriptum:
Der letzte Akt

Erst jetzt,
wo dein tosender Applaus
keine Zugabe fordert,
und das kalte Licht deiner Bühne
meine Seele vereist,
begreife ich,
wie sehr dir das Salz meiner Tränen
den Abend versüßt.

Lyrik by Steven D! ©