Freitag, 31. Juli 2009

Frische Feigen an Feigen-Senf-Sahnesauce

Auf Gran Canaria beginnt nun die erste Feigensaison und damit die Zeit für ein Gericht der ganz besonderen Art. Auf unserer Insel kommen gewöhnlich zwei Sorten von Feigen vor, die grüne und die dunkel- bis schwarz-blaue. Die Canarios sprechen bei der letzteren und speziell um diese Jahreszeit von „Brevas“ und nicht von Higos, obwohl es natürlich alles beide Feigen sind. Die Brevas sind besonders schmackhaft und in jedem Fall den „normalen“ grünhäutigen Feigen vorzuziehen. So, nun zum Rezept! (Bild: Charly_GC beim Show-Kochen in Hamburg, Juli 2009)

Zutaten
Frische Feigen
Getrocknete Feigen
Dijon– oder Löwensenf
Süße Sahne



Zubereitung
Zuerst schneiden wir den Stielansatz von den frischen Feigen, danach halbieren wir die Früchte.
In den Blender/Mixer geben wir eine Handvoll getrocknete Feigen, mindestens einen Esslöffel Senf und einen guten Schuss Sahne. Nun mixen wir das Ganze bis die Sahne anfängt, dick zu werden. Achtung - nicht zu lange mixen, sonst erhalten wir Feigenbutter mit Senfgeschmack! ;-)
Nun geben wir die Masse in einen Stieltopf und erwärmen das Ganze auf sehr kleiner Flamme unter ständigem Rühren, um das Anbrennen zu vermeiden. Sie erinnern sich bestimmt an das Zitat unter meinem ersten Rezept:
Die Wahrheit ruht auf dem Boden des Kochtopfes. Paul Bocuse

Während die Sauce langsam warm wird (Sie darf auf keinen Fall kochen!), legen wir die halbierten Feigen auf einen Teller und - mit einem anderen Teller abgedeckt - für einige Sekunden in die Mikrowelle, so dass sie ebenfalls eine leicht warme Temperatur bekommen.

Nun können wir das Ganze anrichten und auf dem Teller dekorieren. Zuerst geben wir etwas von unserer Feigen-Senf-Sahnesauce auf den Teller und legen auf den Saucenspiegel die halbierten Früchte. Von dem rosafarbenen Saft der Früchte verteilen wir ebenfalls einige Tropfen auf dem Teller.

Buen provecho - Guten Appetit.

Charly_GC



PS: Nicht immer kann man frische Feigen bekommen und - wie gesagt - auf Gran Canaria ist im Juni/Juli und im Oktober Feigensaison. Aber die Feigen-Senf-Sahnesauce schmeckt auch ganz ausgezeichnet zu gedünsteten Zucchini oder Calabacines.

Die Entdeckung eines neuen Gerichts ist für das Glück der Menschheit von größerem Nutzen als die Entdeckung eines neuen Gestirns.
Jean Anthelme Brillat-Savarin (1755 - 1826), französischer Schriftsteller

Montag, 20. Juli 2009

Epilog aus "Charlys schnelle Küche"

Das vollständige Posting finden Sie in der Kategorie: Charlys Rezeptsammlung. Wegen seiner immensen Überlänge habe ich es von der Startseite verbannt. ¡Perdón, Hombre!
Diesen Ausschnitt aus seinem Post habe ich Charly für eine wichtige Ansage an unsere Leser gewidmet - sozusagen als Wiedergutmachung. *grins* Steven D!

(...) Die beschriebenen Tapas sind - wie gesagt „Standard-Tapas“ wie sie in fast jeder Bar auf den kanarischen Inseln angeboten werden. In den nächsten Tagen werde ich Ihnen, liebe Leser, einige Variationen oder besser Kreationen vorstellen, die sich mehr oder weniger auf diese Tapas beziehen. Ich verspreche Ihnen, Sie werden die Basis wiedererkennen, aber überrascht sein, was man daraus machen kann und welch dekorativer und repräsentativer Teller daraus geworden ist. Was noch wichtiger ist, welch unterschiedlicher Geschmack - verbunden mit der einen oder anderen Überraschung - Sie erwartet!

Diese Form und die daraus resultierende Zubereitung bezeichne ich als die neue und innovative Form der kanarischen Küche. Seien Sie gespannt! Ihr Charly_GC

In den Rezepten beziehe ich mich auf Produkte, welche ich hier auf der Insel Gran Canaria ohne Probleme in jedem Laden kaufen kann. Ich weiß natürlich, dass das in Deutschland nicht so ohne weiteres möglich ist.

Wir werden sicherlich in absehbarer Zeit einen Online-Shop an anderer Stelle anbieten , um es Ihnen zu ermöglichen, wirklich ausgefallene Zutaten über uns zu beziehen.

Aber unabhängig davon befinde ich mich in den nächsten Tagen in Deutschland zu einem Show-Kochen und bei dieser Gelegenheit werde ich speziell das Angebot in deutschen Supermärkten und Spezialitäten-Läden überprüfen, um evtl. die zukünftigen Rezepte an die deutschen Gegebenheiten anzupassen (oder zumindest mit alternativen Zutaten bzw. Hinweisen auf solche zu versehen). Ich kann mir denken, dass beim Lesen der Rezepte die eine oder andere Frage bei Ihnen auftaucht. Auch mag es sein, dass Sie Mengenangaben vermissen. Nun, ich bin der Meinung, dass, wer schon ein paar Mal in der Küche gestanden hat, weiß, wie viel er wovon nehmen muss. Auch sind die Geschmäcker bekanntlich verschieden.

Aber damit sie sich nicht allein gelassen fühlen, habe ich speziell für Fragen zu den Rezepten folgende E-Mail-Adresse eingerichtet: charlyssimo_gc@yahoo.de.
Hier können Sie mich gern mit Ihren Fragen löchern. Ich freue mich auf Sie!

Charly mit einer Freundin von uns im Garten seiner Finca auf Gran Canaria

Samstag, 18. Juli 2009

"Elvira auf Gran Canaria" von Elvira Klöppelschuh

Elvira Klöppelschuh

Elvira auf Gran Canaria

Urlaub, Schwule, Strand und Tand*
Lustig, lästerlich und lasterhaft

Urlaub: Lauter Tunten unterwegs

Elvira für Homosexuelle (vom Männerschwarm-Verlag):
Endlich raus! Mit Elvira raus aus den Zwängen des Alltags. All das genießen, was zu Hause manchmal schwer zu haben ist: vor allem aber rund um die Uhr unter unseresgleichen zu sein. Elvira ist eine von uns. Sie teilt unsere Sehnsüchte und schwadroniert ohne Rücksicht auf Verluste drauflos: Sie rät, bei der Suche nach dem Urlaubs-Lover nicht auf die Braungebrannten reinzufallen, weil die bestimmt bald abreisen. Sie weiß, was in das Strandtäschchen gehört und um welche Uhrzeit man sich wo im Yumbo-Center einzufinden hat. Sie kennt den Abschiedsschmerz, wenn der Lover zum Flughafen muss, weiß um Problemzonen, kennt Freud und Leid mit Müttern, Hunden und Heteros, mit denen wir auch im Urlaub zumindest am Rande zu tun haben.

Elvira für Heterosexuelle (von Steven D!):
Schwule auf Reisen, auf Sylt, Mykonos oder Gran Canaria: Wer wissen will, wie sie wirklich sind, hat hier ausreichend Gelegenheiten, sie zu beobachten. Und wer sich so nah nicht herantraut, dem öffnet Elvira Klöppelschuh die Augen. (Und ganz normal geht es ja auch am Ballermann nicht zu!)
Mit tiefem Verständnis und großer Zuneigung, spitzer Feder, Spott und Ironie beobachtet Elvira das muntere Treiben am Strand und in den Dünen, in Cafés und Bars von Gran Canaria. Der Bestseller, der schon im Verlag "Rosa Winkel" mehrere Auflagen erreicht hat, ist jetzt in neuer Ausstattung bei "Männerschwarm" wieder lieferbar!

Pressestimmen

Das Buch muss man haben.
Adam

Elvira ist eine von uns, ich schwör's ... Einfach köstlich sind die Schilderungen des schwulen Strandlebens. Wie auf dem Präsentierteller liegen da die Homoletten dicht gedrängt im Sand, kreischen bei jeder anrollenden Welle und lästern über die Heten, die vor allem bei Flut fast auf Tuchfühlung an den Homos vorbeiziehen (müssen).
Im Handgepäck von Gran-Canaria-Urlaubern darf dieses Buch nicht fehlen.
Jürgen Bieniek in Spartacus Traveler Okt. / Nov. 2006

"Elvira auf Gran Canaria" ist so komisch, dass man beim Lesen oft laut lachen muss. So ernsthaft, dass man sich schon mal ein Tränchen wegdrückt. So herrlich tuntig, aber gut dosiert, dass es sicher auch die "echten Kerle" aushalten. So persönlich, dass man manchmal das Gefühl hat, dabei zu sein und sich selbst im Urlaub fühlt.
Die Besten Herbst 2006

Die passende Lektüre für Herbstreisende und so etwas wie eine Hommage an Hans-Georg Stümke alias Elvira Klöppelschuh, der seinen Urlaub gern auf Gran Canaria verbrachte.

* Tand ist die sprachlich gehobene und ungebräuchlicher werdende Bezeichnung für ein hübsches Ding, das keinen Wert hat. Davon auch das langsam abkommende Verb "tändeln" für spielerisches Hantieren und Kokettieren.

Ein Gedicht über Gran Canaria

Schwingungen und Träume

Auf Gran Canaria spüre ich die
Schwingungen
der Sterne, Sonne, Blumen,
der Bäume und des Meeres.

Die Luft ist wie Seide, ich glaube, ich träume.

Die Farben der Insel leuchten im Licht.
Exotische Palmen wiegen sich im Wind.
Ich träume wie ein Kind.

Beim Aufgehen der Sonne fängt er an:
"Mein schönster Tag!"
Ich höre von Maspalomas Strand
das Rauschen der Wellen,
sowie das Säuseln der Bäume.
Ich staune und träume.

Fontänen verspritzen ihr klares Nass,
es ist für mich ein riesiger Spass.
Ich tanke positive Schwingungen
und tausendfache Energien.

So lebe ich meine Träume.

Danke, Karin Lehmann!

Donnerstag, 16. Juli 2009

Prolog

"CHARLYSSIMO" - Kanarische Tapas & fidele Gedanken

Statement No. 1: "Was dem einen sein Labskaus, sind dem anderen Charlys Tapas."

Mit dieser frei abgewandelten Übersetzung der englischen Redewendung "One man's food is another man's poison." wollte uns ein Freund aus Norddeutschland in unserem Vorhaben, gemeinsam ein Buch zu schreiben, bestärken. Er sagte weiter - O-Ton: Sowohl die Sammlung von Charlys Rezepten als auch - im übertragenen Sinne - die heiteren Anekdoten von Steven D! rund um Gran Canaria lassen dieses außergewöhnliche "Kochbuch für Urlauber" zum Insel-Bestseller avancieren.

Anmerkung: "Kochbuch? Sind die beiden im falschen Film oder etwa dem Inselkoller erlegen? DAS ist doch ein Blog!" - Nein, wir ticken noch (einigermaßen) sauber! Glauben wir zumindest. ;-) Wir, die Autoren Charly_GC und Steven D!, wollen spätestens im kommenden Jahr ein Kochbuch der besonderen Art - vornehmlich für deutsch sprechende Touristen auf Gran Canaria - herausbringen. Und dieses zweite Posting ist der Prolog des Druckwerks. Also: Wundern Sie sich bitte nicht, wenn hier ab und an von "Buch" oder "Kochbuch" die Rede ist. So, das wäre geklärt. Weiter im Text:

Wir sind - ohne abzuheben oder verfrüht auf Wolke Sieben zu schweben - sehr gespannt darauf, ob unser "Spezi" mit seiner Prophezeiung Recht behält. Frei nach dem Sprichwort:
Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum! Nur lasse auch der Wirklichkeit in deinem Leben Raum.

Zu den Autoren


Foto © Rainer Sturm, pixelio.de

Vergessen Sie den stets fröhlich trinkenden Talkmaster und Küchenchef des deutschen Fernsehens! Wie bitte? Sie wollen keinesfalls auf Bio(-Produkte) verzichten? Nichts leichter als das. Laden Sie die Kanaren zu sich an den Esstisch! Genauer gesagt: Die kulinarischen Ergüsse, 'tschuldigung - Genüsse des passionierten Meisterkochs Charly_GC von Gran Canaria, bekannt aus Funk und Fernsehen der dort angesiedelten Lokalsender. Aber auch durch Mundpropaganda weit über die Grenzen der Insel hinaus.
Lernen Sie, lieber Leser, die außergewöhnlichen Eigenkreationen kennen, die Charly_GC in "CHARLYSSIMO" für die Gourmets und Hobbyköche dieser Welt als Co-Autor verewigt hat!

Statement No. 2: „alfredissimo!“ ist out – jetzt kommt "CHARLYSSIMO"!

Autor und grafischer Gestalter dieses Erstlingswerks ist Steven D!, u. a. ehemaliger persönlicher Referent im Landtag NRW sowie Mediendesigner. Bis vor kurzem hat dieser selbst ein Jahr lang auf Gran Canaria gelebt. Dort war er „der rasende Reporter" (Chefredakteur) von „DAS Magazin“ und nicht nur als geistiger Vater des frechen, kleinen Gedankens, sondern auch als dessen einfallsreicher Verfasser bekannt. Jung und Alt erfreuten sich an dem vorwitzigen, teils frivolen kleinen Gedanken „seines“ Redakteurs. Amüsieren auch Sie sich köstlich über den fidelen Pfiffikus! Und genießen Sie all die anderen Stories und heiteren Anekdoten von Steven D!, die das (kanarische) Leben schreibt.

Statement No. 3: Steven D! ist "Der kleine Gedanke".
Sehr persönlich und ungemein erheiternd.
(Auszug aus einem Leserbrief an DAS Magazin, Gran Canaria)


"Pequeño Paraiso" - "Kleines Paradies" von Andrés Hierro

Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem man nicht vertrieben werden kann.
Jean Paul (1763 - 1825), deutscher Schriftsteller

Bloggerei - In eigener Sache

Den Kommentar des "Blogger-Kollegen" Rolf (Der Link zu Kralles Blog: http://rgbelle.blogspot.com/) nehme ich - neben einer Vielzahl an privaten E-Mails im gleichen Tenor - zum Anlass für dieses Posting in eigener Sache.

Im Gegensatz zu Blogs, die als eine Art öffentliche Tagebücher fungieren, so z. B. Fuchsis gleichsam interessante wie amüsante Website "Fuchsis Funnys" oder das Blog von Dornröschen, das mich jeden Tag auf's Neue schmunzeln lässt, haben Charly und ich mit unserer Bloggerei eine ganz andere Intention. Wie bereits unter "Aktualisierung" formuliert betrachten wir unser Blog nämlich eher als eine "ständig erweiterte Homepage", Vorlage und Inspiration für das geplante Buch. Genau das ist auch der Grund, warum ich die Website nur ca. ein Mal pro Woche aktualisiere.

Doch was hat es mit dem Buch auf sich? Der Einfachheit halber veröffentliche ich nachfolgend meine Antwort auf Rolfs Kommen-
tar.

¡Hola Kralle!

Erst einmal ganz lieben Dank für Deinen ausführlichen Kommentar. Schön, dass Dir unser Blog so gut gefällt.
Zur Beantwortung Deiner Fragen "schicke" ich Dich einfach mal in die Schublade (Kategorie) "Einleitung", die ich aus Platzman-
gel von unserer Startseite verbannt habe.

Zusammenfassend sei gesagt: Das Buch ist Gästen von Charly_GC angedacht, die entweder in seinem Ferienappartement auf der Finca in Tenteniguada ihren Urlaub verbringen oder Teilnehmer der Ausflüge des Reiseleiters Horst Klatte (s. unter den Kategorien "Freunde und Bekannte" und "Rund um Gran Canaria") sind und Charlys Kochkünste genießen.

Wir freuen uns darauf, wenn wir Dich zu den Stammgästen unseres Blogs zählen dürfen.

¡Hasta luego! Bis bald.
Steven D! mit Gruß von Charly_GC

In der Hoffnung, ich konnte mit Hilfe dieses Posts ein wenig Licht ins Dunkle bringen, wünsche ich allseits ein schönes Wochenende.

Mittwoch, 15. Juli 2009

"Unter Männern" von Sebastian Castro

Sebastian Castro

Unter Männern
Urlaub auf Gran Canaria

Gran Canaria reloaded - Elvira Klöppelschuh lässt grüßen!

Zum Inhalt:
An einem Regentag in Berlin beschließen vier Männer, für zwei Wochen nach Gran Canaria zu reisen. Sebastian Castro ist dabei, und ob Strandapotheke, Café Wien oder Yumbo-Center, ob Sexrausch oder Beziehungsdrama - von den Dünen bis zur Liege am Pool beschreibt er den ganz normalen Urlaubswahnsinn, sehr komisch, sehr realistisch und ethnographisch besonders wertvoll. Anfang der 1990er Jahre erschien mit Elvira auf Gran Canaria das Kultbuch dieser Urlaubsinsel. Sebastian Castro liefert nun die längst überfällige Fortsetzung. Der beigefügte Sprachführer versetzt den Reisenden zudem in die Lage, den Urlaubsschwarm in perfektem Spanisch zu fragen: "Möchtest Du mich in Detmold besuchen? - ¿Quieres tu visitarme en Detmold?"... und wie es dazu kam:

Auf der Beerdigung von Elvira Klöppelschuh, der legendären Chronistin des schwulen Gran Canaria, beschließen Sebastian, Hasso, Dolo und Knackarsch Lex, gemeinsam zu einem Elvira-Gedächtnisurlaub aufzubrechen. Man einigt sich auf eine Woche Hotel, eine Woche Bungalow, und los geht's. Hasso kommt am schnellsten von allem an einen Urlaubsschwarm. Der schöne Nada soll zwar in Wirklichkeit Straßenbahnschaffner in Leipzig sein, aber was macht das schon. Dummerweise bekommt Hassos frisch angetrauter Freund Manuel Wind von der Sache, und fertig ist die Homoscheidung. Hasso lässt sich davon die Laune nicht verderben. Dolo trifft die große Liebe auf dem Filmfest, und Lex, der sich vor lauter Verehrern kaum retten kann, ist überzeugt, von zwei Außerirdischen verführt worden zu sein. Nur Sebastian gerät an den etwas schrägen Ralf, der auf der Insel untergetaucht ist und von kleinen Gaunereien lebt. Ralf bittet ihn, gemeinsam seine Mutter zu beerdigen, und der Leser erlebt die erstaunlichste Seebestattung der Literaturgeschichte. "Unter Männern" erzählt vom ganz normalen Urlaubswahnsinn und von vier ganz normalen Schwulen, die zusammen und allein versuchen, eine schöne Zeit auf der Insel zu verleben. Die Insel mit ihren Dünen, Einkaufs- und Kneipenzentren, all das unverwechselbare Ambiente kommt ausführlich zur Sprache.

So erfährt Sebastian von seinem Taxifahrer: "Wenn alle Einwohner der Kanarischen Inseln gleichzeitig auf die Idee kämen, mit dem Auto loszufahren, dann wären 1,3 Millionen Autos auf 4.200 Kilometern Straße unterwegs", hat er mir erklärt. Natürlich auf Spanisch und um einiges wortreicher. Aber immerhin so, dass ich glaube, das Wesentliche mitbekommen zu haben. "Das heißt, selbst wenn alle nur einen Fiat 500 hätten, was natürlich unter der Würde eines Canarios wäre, dann würden für diesen Fall alle Autos auf allen Straßen aller Inseln Stoßstange an Stoßstange fahren. Beziehungsweise stehen. Ohne einen Zentimeter Platz dazwischen." Aber wer fährt schon auf die Kanaren, um sich dort ins Auto zu setzen!

"Unter Männern" ist eine rundum vergnügliche Geschichte, die auf ihre Weise dem Leser ein Stück Urlaub verschafft. Castro dazu: Irgendwann habe ich mal was über Urlaubs-Demenz gelesen. Das ist ein tolles Phänomen. Ab dem dritten Urlaubstag lässt der IQ messbar nach. Ich saß im Latinos und habe geradezu gespürt, wie ich hedonistisch verblöde. An diesem Gefühl wollen wir möglichst viele Menschen teilhaben lassen!

Dienstag, 14. Juli 2009

Lob & Tadel (8)

Hallo Dirk,
Anm. der Red.: Dirk = Steven D! ;-)
bin durch Zufall auf dieses tolle Kanaren-Magazin gestoßen, habe es durchstöbert und dabei Zeit und Raum vergessen ...
Wunderbar. Schön, dass es Menschen gibt, die sich so viel Mühe machen und andere daran teilhaben lassen! Vielen Dank.
Ganz lieber Gruß aus der Pfalz, Birgit.
Birgit aus Bruchmühlbach-Miesau per Kommentar

Sonntag, 12. Juli 2009

Lob & Tadel (7)

Hallo Steven! :-)
Danke für das wunderbare Blog! Ich bin mit Leib und Seele ein Gran-Canaria-Fan, da meine Eltern in der Nähe des Faro 2 Shopping Centers ein Haus besitzen. Es ist einfach wunderschön und Sioux City kenne ich ebenfalls. Auch der Palmitos Park ist eine Extra-Klasse für sich. Ich bin ganz vertieft in die Seite und hoffe, dass ich es im November wieder schaffe, dort hinzufliegen. Wie jedes Jahr! Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!
LG Christof
per E-Mail von Christof König, Erwitte

Freitag, 10. Juli 2009

El sueño del blogger


"El sueño del blogger" gepostet von mmeida auf
http://mangasverdes.es/ (Blog in spanischer Sprache)

Der Traum vom Blogging ...
- "Wow! Jeder will über meine innigsten Gefühle lesen
und mir Geld schicken!"

... und die Wirklichkeit:
- "Hey! Ich hab meine Ansichten veröffentlicht!
Ist da jemand?"

Mittwoch, 8. Juli 2009

Der deutsche Tourist

Text aus dem geplanten Fotoband von
Rick De Ville und Steven D!

Foto: Danilos Foto-Reisebericht
Bild: "Serenity Now" by Michelle Torrez

Die deutschen Touristen, die sind schon so’n Völkchen für sich – allerorts auf der ganzen weiten Welt und auch hier bei uns: Auf Gran Canaria! Das kannst Du mir glauben.

Wenn Du ein „guiri“ bist, so nennen die Canarios die Touries „liebevoll“, und aus Alemania kommst, kriegst’e ja nix mit außer Sonne, Pool, lecker Fresschen, vino tinto und viel amor. Alles inklusive bei Neckermann, versteht sich! Bekommst so’n albernes buntes Plastikband ums Handgelenk geschnallt, da wo Du nie braun wirst, und mit dieser Hundemarke ist alles für lau im Hotel. Da versackst’e dann auch meistens. Denen zu Hause erzählst Du nach Deiner Rückkehr, Du hättest die Insel erforscht. Schon klar, Mann! An der Hausbar am Tresen hast’e Deinen Hintern platt gesessen. 4,5 Promille – klinisch tot. Du bist mir so’n Gran-Canaria-Forscher – ich lach mich schlapp! Ach so, für uns Deutsche in Spanien, also auch auf den Kanaren, gibt es übrigens außer dem allgemeinen Ausdruck „guiri“ (Tourist) noch eine besondere Form des Kosenamens: „cabeza cuadrada“ – Quadrat-
schädel!

Nicht, dass sich da jemand von Euch auf den Schlips getreten fühlt, aber sei mal ehrlich: DEN deutschen Touristen, wenn er dann mal vor die Tür geht, erkennt man doch sofort, egal wo der sich rumtreibt. Bei den anonymen Alkies, den AAs, gibt’s so’n coolen Spruch, der heißt: „Ein Schwein erkennt das andere – am Gang.“ Da steckt viel Wahrheit drin!



Ob im Yumbo in Playa Del Inglés oder an der Strandpromenade von Las Canteras, überall kommen Sie Dir entgegen! Beim Papi quellen die Schwimmreifen seines Bierbauchs (Der Spruch des Jahrhunderts: „Ist meine Kapitalanlage, war schließlich teuer!“) über die viel zu tief sitzenden knallbunten Shorts mit Palmen drauf und bedächtigen Schrittes, die Umhängetasche seiner Frau über der behaarten Schulter, watschelt er in seinen grauen Sportschuhen von Deichmann (mit Lüftung!) in weißen Tennissocken daher. Hand in Hand mit seiner Else! Auch eine Augenweide. Bewegt sich wie eine Gazelle neben ihrem Adonis (...) oder wie heißt das Tier mit dem Rüssel? Ebenfalls in Boxershorts, wenn man Glück hat! (So manch eine traut sich doch echt im Bikini-Höschen unter die Menschheit. Rasur in der sog. Bikini-Zone tabu! Macht zu viel Arbeit. Man(n) ist doch schließlich im Urlaub.

Vom Oberteil mal ganz zu schweigen: Denn obwohl die Gute die Höcker im Hotel krampfhaft festzuschnallen versucht hat, gelten auch auf einer Insel die Gesetze der Schwerkraft aufgrund der Erdanziehung. Apropos „Krampf-haft“: Die Beine! Nee, lassen wir das – ich wollt gleich was essen. Auch von hinten ist die Uschi ein Bild für die Götter, wie sie „elfengleich“ das Zellulitis-Hinterteil à la Tropical-Brauerei und ausladend, sehr ausladend die Hüften schwingend, mit ihrem Egon nach der nächsten Bavaria-Kneipe Ausschau hält. Hier spricht man schließlich Deutsch. Ein Bier auf Spanisch bestellen? Viel zu kompliziert! Man(n) ist doch im Urlaub.

Und außerdem: „Wat der Buer nit kännt, frät’er nich!“ Zu deutsch: „Was der Bauer nicht kennt, (fr)isst er nicht!“ Was sind schon so’n paar Tapas, Serrano-Schinken, köstlicher Ziegen- oder Schafskäse, heimische Oliven gegen die gute alte Hausmannskost? Da muss ’ne deftige Schweinshaxe mit Rotkohl her oder direkt ’ne fettige Schlachtplatte mit Eisbein, Kassler, Bratwurscht, Sauerkraut und Pürrée. Die paar Mass Weißbier (…) null Problemo. Für die nötige Unterlage haben der „Quadratschädel“ nebst Gattin doch hinreichend gesorgt, oder!? „Und zu Hause, da machen wir dann ’ne Diät.“ heißt der gute Vorsatz, der – ausgesprochen ohne auch nur eine Spur mit den Wimpern zu zucken – einem ernstzunehmenden Lippenbekenntnis gleicht. Doch wann geht’s los mit dem Abnehmen? Dieses Jahr (…) oder nächstes (…) oder übernächstes.

Wie gesagt: Man(n) ist doch schließlich im Urlaub!

Sonntag, 5. Juli 2009

Das Kulturmanagement Blog

Wer bloggt, braucht einen langen Atem
by Christian Henner-Fehr, Vienna (Austria)

Als ich Anfang 2007 mit diesem Weblog startete, wusste ich nicht viel über das Bloggen beziehungsweise das Social Web. Ein Weblog war mir damals eine große Hilfe: Dosh Dosh von “Maki”, einem Philosophiestudenten aus Toronto. Fast jeden Tag ein neuer Beitrag voll mit Informationen, die für mich wirklich wertvoll waren. Wenn ich heute auf sein Blog schaue, dann ist es dort ruhig geworden. Im April kamen die Blogposts noch halbwegs regelmäßig. Im Mai erschien dann nur noch ein Beitrag, danach war Schluss. Bild by © Angela Parszyk: Pixelio

Dass das kein Einzelfall ist, habe ich heute beim Durchforsten meiner Blogroll (hier rechts neben diesem Text, wenn Sie keinen RSS-Reader benutzen) festgestellt. Alle Blogs, die Sie dort finden, habe ich in die Blogroll aufgenommen, weil sie in regelmäßigen Abständen Beiträge veröffentlicht haben, die für mich wertvoll waren und die ich deshalb weiterempfehlen konnte.

Ich schreibe dies bewusst in der Vergangenheit, denn viele Blogs haben eine ähnliche Entwicklung genommen wie das Dosh Dosh Blog. Die Zahl der Beiträge ist zurückgegangen. Nicht so stark wie in der Grafik, aber doch wahrnehmbar. ;-) Natürlich ist meine Blogroll nicht repräsentativ, aber gewisse Tendenzen lassen sich, denke ich, schon ablesen.

Insgesamt (enthält ...) enthielt sie 68 Weblogs. Von diesen haben 26 in den letzten zehn Tagen keinen einzigen Beitrag veröffentlicht, während in zwanzig Blogs in diesem Zeitraum ein oder zwei Beiträge erschienen. Das sind, wenn man die Blogs zusammenzählt, zwei Drittel aller Blogs, die in meiner Blogroll gelistet sind. Auch die restlichen Zahlen möchte ich Ihnen nicht vorenthalten. Elf Blogs haben in den letzten Tagen 3 bis 5 Beiträge veröffentlicht, in acht Blogs waren es sechs bis zehn Beiträge und drei Blogs schafften sogar mehr als zehn Beiträge in diesen zehn Tagen.

Zählt man die Beiträge der in der Blogroll angeführten Weblogs zusammen, kommt man auf insgesant 188 Beiträge in den letzten zehn Tagen, was bedeutet, dass auf jedem Blog durchschnittlich 2,76 Beiträge in diesem Zeitraum veröffentlicht worden sind. Das heißt, im Durchschnitt wird auf den Blogs aufgerundet jeden dritten Tag ein Beitrag online gestellt.

Ich habe mir die Blogs in meiner Blogroll noch nie so genau angeschaut und habe deshalb keine Vergleichszahlen. Aber rein gefühlsmäßig würde ich behaupten, dass die Zahl der Beiträge in den einzelnen Blogs zurückgegangen ist. Klar ist: daraus lassen sich keine Rückschlüsse auf die Qualität eines Blogs ziehen. Aber die Anzahl der Beiträge ist sicher für viele LeserInnen ein Kriterium, ob sie es lesen oder nicht.

Häufig liegt dem gar keine bewusste Entscheidung zugrunde. Es wird einfach vergessen. Wer Blogs im RSS-Reader abonniert hat, kennt dieses Problem eher nicht. Ich habe Blogs abonniert, auf denen monatelang keine Beiträge erscheinen. Da ich aber sehe, wann dort ein neuer Beitrag erscheint, ist der Aufwand nicht groß. Allerdings tut man sich das nur an, wenn man das Blog schätzt und weiß, dass es nicht eingestellt worden ist. Wer nur ab und zu vorbeischaut, wird das irgendwann nicht mehr machen. Das war es dann.

Die Frage, in welchen Abständen die Blogposts erscheinen sollen, lässt sich pauschal nicht beantworten. Das hängt ganz sicher von den Zielen und Inhalten des Blogs ab. Je mehr die einzelnen Beiträge Ankündigungscharakter haben, desto größer ihre Zahl. Nicht ohne Grund sind die Spitzenreiter, was die Zahl der Blogposts angeht, in meiner Blogroll Blogs, die auf Veranstaltungen hinweisen oder über sie berichten. Da kommt, wenn man den deutschsprachigen Raum abdeckt, schon was zusammen.

Schaut man sich die diversen Blogrankings an, dann fällt aber auf, dass die Blogs mit den höchsten Zugriffszahlen im Durchschnitt einen oder mehr Beiträge pro Tag veröffentlichen. Das heißt: die Anzahl der Beiträge hat Auswirkungen auf die Zugriffszahlen. Natürlich taucht in diesem Zusammenhang schnell das Gegenargument auf, dass es gar nicht so sehr um die Anzahl der BesucherInnen geht, sondern um die Qualität der Beziehung mit diesen. Aber diese Qualität muss erst einmal aufgebaut werden und dafür muss mein Blog entdeckt und gelesen werden.

Das heißt: Wer mit einem Blog beginnt, steht vor vielen Herausforderungen. Zum Einen muss die Anfangsphase erfolgreich gemeistert werden, wenn das Blog noch unbekannt ist und die Zugriffszahlen niedrig sind.

Das heißt, Durchhaltevermögen ist gefragt. Das gilt auch dann, wenn das Bloggen zur Routine geworden ist und man eigentlich noch viele andere Dinge zu erledigen hat. Außerdem gibt es ja nicht mehr nur das Blog. Auch auf Twitter und in den diversen Netzwerken muss man sich zeigen. Alle diese Gründe haben wohl dazu geführt, dass es in den Blogs meiner Blogroll in den letzten Monaten immer ruhiger geworden ist. Ein paar nehme ich deshalb raus, aber dafür ist dann auch wieder Platz für neue und interessante Blogs. Schließlich ist eine Blogroll ja nicht in Stein gemeißelt. ;-) Und wo bitte steht geschrieben, dass man ein Blog sein Leben lang führen muss?

Wien, 27. Juli 2009

Christians Website: http://kulturmanagement.wordpress.com/