Sonntag, 20. Januar 2013

Tipp für einen Tagesausflug: ARTEARA, Oase im Tal von Fataga


Der Palmenwald
Die Oase von Arteara besteht vorwiegend aus einer Ansammlung von kanarischen Palmen (Phoenix canariensis), die hier auch unter dem Namen Palma bekannt sind. Zwischen ihnen wachsen Pflanzen, Sträucher, Obstbäume und andere Kulturpflanzen.
Auch wenn die Frucht der Palme, Tamara oder Tambara genannt, als Nahrungsmittel für den Menschen keine Verbreitung gefunden hat, werden damit die Haustiere gefüttert. Selbst die Blätter dienen, solange sie grün sind, als Tierfutter. Die getrockneten Palmwedel hingegen werden, außer für die Herstellung von Markisen oder die Verwendung als Brennholz, im Kunsthandwerk für die Anfertigung von Matten, Hüten und Besen eingesetzt. Der Stamm der Palme findet nicht nur im Baugewerbe Verwendung, sondern er wird auch, zugeschnitten und ausgehöhlt, zum Bienenstock weiter verarbeitet.
Der Palmenwald stellt für die Umwelt ein ausgezeichnetes Ökosystem dar, da er gewisse Tiere mit Nahrungsmitteln versorgt und außerdem Nist – und Zufluchtsort für Fledermäuse, Turmfalken und Uhus ist.

Das Wasser
Der Palmenhain von Arteara ist eine grüne Oase dank der unterirdischen Wasserader, die unter ihm in geringer Tiefe verläuft. Wegen dieser Wasserressourcen wird der Boden rings um die natürliche Grünfläche herum für landwirtschaftliche Zwecke genutzt. Traditionsgemäß wurde von den Bewohnern über kleine Wasserkanäle oder – graben so viel Wasser abgeführt, dass die Wasservorräte langsam zur Neige gingen und man fünf bis acht Meter tiefe Brunnen anlegen musste.
Das Wasser wird über Bewässerungsparzellen (dulas) verteilt, welche für jede Parzelle Boden eine bestimmte Wassermenge vorsieht. Diese Parzellen erhalten abwechselnd Wasser von der Bewässerungsparzelle aus, über die unterirdischen Bewässerungskanäle. Die Bewässerung dauert 10 Stunden. Darüber hinaus dient die Bewässerungsparzelle zum Auffüllen eines Wassertanks oder eines kleinen Staubeckens, dessen Wasser später weiterverwendet wird. Das überschüssige Wasser wird zum Stausee der Bewässerungsgemeinschaft (Heredad) geleitet.

Die Landwirtschaft Inmitten des Palmenwaldes wurden Flächen gerodet, um Kartoffel, Süßkartoffel, Kürbisse, Zwiebeln, Mangold und Mais anzupflanzen sowie, wenn auch in geringem Maße, Weizen, Saatwicke, dicke Bohnen, Gerste und Hafer. Durch die künstliche Bewässerung konnte die Zahl der Anbaukulturen, vor allem der Obstbäume erhöht werden. Es finden sich hier Bananenstauden, Avocado-, Zitronen-, Orangen-, Birnen-, Guajava- und Pfirsichbäume. Die Weinstöcke tragen gute Trauben, die gelegentlich in Fataga zur Herstellung des bekannten regionalen Weins verkauft werden.
Die Verteilung der Anbaukulturen hängt davon ab, wie viel Sonne die jeweilige Pflanze benötigt. Demnach werden an den sonnigsten Stellen Gerste und Weizen, an den Schattenplätzen zum Beispiel Linsen angebaut.

Die Viehzucht Des Weiteren widmeten sich die Bewohner Artearas traditionsgemäß der Viehhaltung. Auch wenn jeder Landwirt nur noch ein paar Ziegen und Schweine für den Eigenbedarf hält, gibt es in Arteara immer noch eine große Ziegenherde. Es handelt sich um eine Wanderherde, die in der ganzen Schlucht von Fataga nach Weidegründen sucht und sogar bis in die Höhenlagen von Amurga gelangt.
Das Aufstellen der Bienenstöcke zur Gewinnung von Honig ist eine weitere Tradition, deren man sich seit jeher widmete und der auch heute noch nachgegangen wird.(1)

(1) Auszug der Wandtafel am Ortseingang von Arteara