Reiseberichterstatter und Fotograf, Schweiz
Nach meinem Spotterreport (Anmerkung der CHARLYSSIMO-Redaktion: Ein Spotter ist eine Person, die sich mit dem gezielten Beobachten von Objekten oder Phänomenen beschäftigt, hier "Flugzeuge".) vom Las-Palmas-Airport LPA folgt nun – wie versprochen – der Reisebericht vom einwöchigen Aufenthalt auf Gran Canaria. Da wir zwei keine ausgesprochenen Strandlieger sind, haben wir für die ganze Woche einen Wagen vorgebucht. Dadurch erhielten wir eine Flexibilität, die wir für Erkundungen im Landesinnern zu schätzen wussten. In den wenigen Tagen haben wir so eine Fülle von Eindrücken erleben können. Davon soll dieser Bericht etwas weitergeben:
Erfreulicherweise hatte Air Berlin für den vierstündigen Flug nach den Kanaren die HB-IHS bereitgestellt. Das versprach guten Reisekomfort und dazu Schwizerdütsch bei der Bedienung. Beim Vorabend-Check-In konnten auch zwei Sitzplätze mit lohnenswerter Aussicht reserviert werden. An Bord konnte ich bei einem kurzen Besuch im Cockpit feststellen, dass unser Flugkapitän eine Frau war: R. E., die freundliche und energische PIC, trug wesentlich zu einem rundum gelungenen Kanaren-Flug bei. Herzlichen Dank an dieser Stelle!
Ich weiß nicht, ob Piloten die Freiheit haben, ihren Kurs geringfügig an aktuelle, nichtsicherheitsrelevante Situationen anzupassen oder ob wir tatsächlich genauen Kurs flogen. Jedenfalls präsentierte sich die Hauptstadt Las Palmas beim Anflug auf die Insel aus meinem Fenster wie auf dem Präsentierteller.
Während der letzten Flugminuten kam ich mir angesichts dieser Aussicht vor wie auf einer Sightseeing-Tour. Unser Ferienzuhause lag an der sonnigen Costa Canaria im Süden. Bereits am nächsten Morgen besichtigten wir bei einem langen Strandspaziergang von Playa del Inglés nach Meloneras im Angesicht von Sonne, Strand und Meer die grandiose Küste. Dabei entdeckten wir auch das Wahrzeichen dieses Inselabschnittes, den Leuchtturm Faro von Maspalomas.
Gran Canaria, wie es wohl Tausende von Touristen kennen: Über ein Meer von Liegestühlen am Strand von Playa del Inglés hinweg schweift der Blick zur Playa de San Agustin hinüber. Baden ist hier zu allen Jahreszeiten möglich. Nur wenige Kilometer landeinwärts ist von Massentourismus keine Spur mehr, zerklüftete Schluchten ziehen sich ins Landesinnere. Hier der Blick von der Straße GC-60 auf das 12 km von der Küste entfernte Fataga.
Interessant war zu beobachten, dass bei zunehmender Höhe das Land immer grüner – oder wie hier – gelber wurde. Angesichts dieser Farbenpracht war ein Zwischenhalt Pflicht. Dass gerade ein durchfahrender roter Kleinwagen das Gelb noch konkurrenzierte, musste natürlich ausgenützt werden.
Auch aus der Nähe boten die Sträucher einen reizvollen Anblick. Zwar auch in der Heimat zu beobachten, aber unter der lokalen Dominanz von Gelb hob sich dieser wütend-rote Mohn geradezu herausfordernd ab.
Schneller als erwartet, ist die Küste auf der anderen Seite der Insel erreicht. Bei Agaete glaubt man sich auf einer griechischen Insel, die Häuser des Ortes leuchten in Weiß und hellem Blau, dahinter schimmert dunkelblau der Atlantik. Bergwärts schaut der Besucher auf eine massive Wolkenwand, die sich unmittelbar vor der Küste in Nichts auflöst und dem strahlenden Himmel Platz macht. Und inmitten dieser Szenerie die Kirche von Puerto de la Nieves. Eindrücklich.
Häuserzeile in Puerto de la Nieves, dahinter das Meer.
Urlaubsidylle pur. Von hier gelangt der Reisende mit der Fähre in ca. zwei Stunden nach Teneriffa.
Urlaubsidylle pur. Von hier gelangt der Reisende mit der Fähre in ca. zwei Stunden nach Teneriffa.
Eigentlich war ja an diesem Sonntag das Monumento Natural del Barranco de Quayadeque unser Ziel, aber kurz hinter Agüimes mussten wir uns verfahren haben. Die Strasse führte jedenfalls weiter steil und scheinbar unaufhörlich bergauf. Und da wir langsam neugierig wurden, wo uns die Fahrt noch hinbringen würde, fuhren wir einfach weiter. Und siehe da, nach endlosen Kurven unter bedecktem Himmel und einer geschätzten Durchschnittsgeschwindigkeit von 30 km/h wurde der Blick frei und zeigte, dass wir uns bereits über der Wolkendecke befanden. Ein Traum, den wir hier nur mit wenigen teilen mussten!
Anschließend ging's weiter bergan. es schien, als wolle die Bergfahrt nicht mehr enden. Die weiter sehr kurvenreiche Strasse bot immer wieder grandiose Ausblicke in alle Richtungen. Langsam wurde uns bewusst, dass wir nicht mehr weit vom höchsten Punkt der Insel entfernt sein konnten. Auch hier erfreuten die gelben Abhänge sowie ausgedehnte Kiefernwälder die Durchfahrenden. Und auch hier zogen immer wieder ausgedehnte Wolkenfelder von der Tiefe herauf und lösten sich oberhalb der Krete in Windeseile auf. Endlich war das Plateau am Pico de las Nieves, «Schneegipfel», (1950 m.ü.M.) erreicht. Der Pico ist die höchste Erhebung der Insel Gran Canaria. Der Gipfel befindet sich auf der Spitze eines erloschenen Vulkans im dünn besiedelten Inselinnern. Im Winter ist diese Erhebung manchmal schneebedeckt, was ihr zu ihrem Namen verholfen hat. Der Blick gegen Westen führt zum markanten und weit herum sichtbaren Felsen Roque Nublo, «Wolkenfels», und weiter zum 3700 m hohen Teide auf der Nachbarinsel Teneriffa.
Südlich vom Schneegipfel, weit unten im Tal, liegt San Bartolomé de Tirajana und noch etwas weiter Santa Lucia. In der Ferne ist die südliche Küste erkennbar.
Anschließend ging's weiter bergan. es schien, als wolle die Bergfahrt nicht mehr enden. Die weiter sehr kurvenreiche Strasse bot immer wieder grandiose Ausblicke in alle Richtungen. Langsam wurde uns bewusst, dass wir nicht mehr weit vom höchsten Punkt der Insel entfernt sein konnten. Auch hier erfreuten die gelben Abhänge sowie ausgedehnte Kiefernwälder die Durchfahrenden. Und auch hier zogen immer wieder ausgedehnte Wolkenfelder von der Tiefe herauf und lösten sich oberhalb der Krete in Windeseile auf. Endlich war das Plateau am Pico de las Nieves, «Schneegipfel», (1950 m.ü.M.) erreicht. Der Pico ist die höchste Erhebung der Insel Gran Canaria. Der Gipfel befindet sich auf der Spitze eines erloschenen Vulkans im dünn besiedelten Inselinnern. Im Winter ist diese Erhebung manchmal schneebedeckt, was ihr zu ihrem Namen verholfen hat. Der Blick gegen Westen führt zum markanten und weit herum sichtbaren Felsen Roque Nublo, «Wolkenfels», und weiter zum 3700 m hohen Teide auf der Nachbarinsel Teneriffa.
Südlich vom Schneegipfel, weit unten im Tal, liegt San Bartolomé de Tirajana und noch etwas weiter Santa Lucia. In der Ferne ist die südliche Küste erkennbar.
Zum Wochenanfang stand ein Besuch der Hauptstadt Las Palmas auf dem Programm. In einer guten halben Stunde fährt man von der Costa Canaria bis zur Inselmetropole. Über zehn Kilometer lang zieht sich die Stadt längs der Küste im äussersten Nordosten Gran Canarias hin.
In der Altstadt nimmt die Kathedrale Santa Ana mit ihrer wuchtigen Fassade aus schwarzem Lavastein eine vorherrschende Stellung ein. Man kann per Lift in den Turm hinauf gelangen. Dort oben schweift der Blick gegen Osten über die Türme und umliegenden Häuser hinweg zur Stadtautobahn und aufs offene Meer hinaus.Gegen Westen erkennt man unten die Plaza de Santa Ana sowie dahinter die äusserst dicht bebauten Abhänge der angrenzenden Hügel.
In Las Palmas zu fotografieren ist nicht immer ganz einfach: Die schnell vorüberziehenden Wolken sorgen sehr oft für Schatten. Das Wetter im Norden der Insel ist weit weniger sonnig als an der südlichen Küste.
Las Palmas hat durch Kolumbus eine grosse Bedeutung erhalten. Von hier aus stach Cristobal Colon, wie er von den Spaniern genannt wird, am 6. September 1492 mit drei Karavellen in See und entdeckte wenige Wochen später Amerika, resp. die Bahamas. Ihm zu Ehren wurde dieses Denkmal errichtet. Auch die Casa de Colon ist dem grossen Entdecker gewidmet. Das auffällige Kolonialhaus fungiert heute als Museum.
Im Innenhof fühlt man sich durch die spezielle Atmosphäre ganz an die alten Zeiten erinnert. Fehlt nur noch, dass Christoph aus einer Nebentür tritt.
Einen Besuch ist auch das Gabinete Literario unweit von Santa Ana wert. Der im Jugendstil erbaute Palast zieht durch seine mit vielen Ornamenten verzierte Fassade die Blicke auf sich.
Man glaubt förmlich die Herren im weissen Leinenanzug und die Damen im Spitzenkleid vor sich zu sehen, die vor 100 Jahren hier rauschende Feste feierten.
Ein Bummel der Playa de las Canteras entlang durfte natürlich nicht fehlen. Etwas erhöht auf der Promenade in gepolsterten Korbstühlen sitzend, mit etwas Kühlem vor sich, lässt es sich sehr gut die Ferien geniessen. Wenn Las Palmas ein Zentrum hat, dann ist es der fast rund um die Uhr belebte Canteras-Bereich. Am frühen Morgen die Jogger und Strandläufer, dann die ersten Schwimmer und Fischfütterer. Am Nachmittag beleben die Sonnenanbeter und Surfer das Bild.
Ein Bummel der Playa de las Canteras entlang durfte natürlich nicht fehlen. Etwas erhöht auf der Promenade in gepolsterten Korbstühlen sitzend, mit etwas Kühlem vor sich, lässt es sich sehr gut die Ferien geniessen. Wenn Las Palmas ein Zentrum hat, dann ist es der fast rund um die Uhr belebte Canteras-Bereich. Am frühen Morgen die Jogger und Strandläufer, dann die ersten Schwimmer und Fischfütterer. Am Nachmittag beleben die Sonnenanbeter und Surfer das Bild.
Kein Wunder, tummeln sich bei diesen Wellen viele Surfer auf dem Wasser.
Weitab der touristischen Trampelpfade liegt im Westen der wilde Teil der Insel. Nur über kurvenreiche Bergstrassen – aber immer geteert und genügend breit – gelangt der Besucher in das abgelegene Tal von La Aldea. Die vielen, mit Plastikplanen bedeckten Gewächshäuser vor Ort erscheinen wie ein riesiges Mosaik. La Aldea ist der grösste Produzent von Tomaten auf der Insel. Von hier bis zum Aussichtspunkt Mirador del Balcon ist es nur eine kurze Fahrt in die Berge. Von der Aussichtsplattform dort oben geniesst man einen eindrücklichen Blick auf die westliche Steilküste. Ein orkanartiger Wind blies uns allerdings fast in die Tiefe.
Östlich von La Aldea führt die GC 210, eine der landschaftlich schönsten Inselstrassen, 30 km hinauf nach Artenara, dem höchstgelegenen Inseldorf. Das tief eingeschnittene Tal wird «Grand Canyon von Gran Canaria» genannt, zu Recht meiner Meinung nach. Ein Zwischenhalt oben auf der Anhöhe bei der Windmühle am Strassenrand ist auf jeden Fall zu empfehlen.
Von dort genossen wir auch den Blick auf den Presa de Parralillo, einen bizarren Bergsee mit sumpfgrünem Wasser.
Östlich von La Aldea führt die GC 210, eine der landschaftlich schönsten Inselstrassen, 30 km hinauf nach Artenara, dem höchstgelegenen Inseldorf. Das tief eingeschnittene Tal wird «Grand Canyon von Gran Canaria» genannt, zu Recht meiner Meinung nach. Ein Zwischenhalt oben auf der Anhöhe bei der Windmühle am Strassenrand ist auf jeden Fall zu empfehlen.
Von dort genossen wir auch den Blick auf den Presa de Parralillo, einen bizarren Bergsee mit sumpfgrünem Wasser.
In Artenara angekommen, genossen wir den weiten Ausblick über die Insel. Im unteren Teil des Dorfes – hier nicht sichtbar – wohnen noch zahlreiche Menschen in Höhlen, vorteilhaft, weil im Winter warm und im Sommer kühl. Was aber zu sehen ist: Auch hier oben wollen die Bewohner nicht aufs Fussball spielen verzichten, wenn auch auf Kunstrasen. Auf der Rückfahrt zur Costa Canaria durchfuhren wir das sehenswerte Dorf Tejeda. Der 1000 m hoch gelegene Ort hat vor einigen Jahren die Auszeichnung «schönstes Dorf Spaniens» erhalten.
Ein lohnenswertes Fotomotiv befand sich unweit unseres Bungalows nahe dem Strand: die bekannten Dünen von Maspalomas. Der Atlantik hat in Tausenden von Jahren so viel Sand angeschwemmt, dass hier das schönste Dünengebiet der Kanaren entstand. Ihm vorgelagert sind 8 km Inselstrand.
Ein lohnenswertes Fotomotiv befand sich unweit unseres Bungalows nahe dem Strand: die bekannten Dünen von Maspalomas. Der Atlantik hat in Tausenden von Jahren so viel Sand angeschwemmt, dass hier das schönste Dünengebiet der Kanaren entstand. Ihm vorgelagert sind 8 km Inselstrand.
Das ca. 25 Quadratkilometer grosse Dünengebiet kann durchwandert werden; auch Kamelritte zwischen den bis zu 40 m hohen Sandbergen sind möglich. Der wüstenhafte Eindruck, den der Betrachter erhält, wird noch durch eine seitlich gelegene Palmenoase verstärkt, die in langer Zeit wild am Rande der Dünen gewachsen ist. Viel zu schnell vergingen die Tage, der Abreisetag nahte. Die Aussicht auf etwas Spotten am Flughafen machte mir den Abschied vom Wohnquartier immerhin etwas leichter. Weil es Mittwoch war, hielt sich in LPA die Vielfalt an Traffic in Grenzen, interessant für den Mitteleuropäer war’s allemal.
Einheimisches auf fremden Flughäfen ist immer attraktiver als zu Hause: Edelweiss Airbus HB-IHY. Dann nahte der endgültige Abschied, und bald war auch der letzte Kontakt zu kanarischem Boden verloren. Den Rückflug genossen wir dank Plätzen 11A und B (bei der Tür) noch in vollen Zügen, auch hatten wir lange Zeit eine tolle Sicht nach unten. Und als es über den Pyrenäen dann doch dichtere Wolken gab, lohnte sich ein Blick aus dem Fenster noch immer.
Mit etwas Bräunung auf der Haut und vielen schönen Erinnerungen im Kopf und auf der Speicherkarte betraten wir spätabends in ZRH wieder heimischen Boden.
Einheimisches auf fremden Flughäfen ist immer attraktiver als zu Hause: Edelweiss Airbus HB-IHY. Dann nahte der endgültige Abschied, und bald war auch der letzte Kontakt zu kanarischem Boden verloren. Den Rückflug genossen wir dank Plätzen 11A und B (bei der Tür) noch in vollen Zügen, auch hatten wir lange Zeit eine tolle Sicht nach unten. Und als es über den Pyrenäen dann doch dichtere Wolken gab, lohnte sich ein Blick aus dem Fenster noch immer.
Mit etwas Bräunung auf der Haut und vielen schönen Erinnerungen im Kopf und auf der Speicherkarte betraten wir spätabends in ZRH wieder heimischen Boden.
Eine erlebnisreiche Woche war zu Ende.
Nun hoffe ich, dass ich euch mit diesem Beitrag etwas am Kanarenurlaub teilhaben lassen konnte und freue mich über etwelche Feedbacks. Gruß Dani
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Gepostet im Flightforum, Schweiz
Mit freundlicher Genehmigung des Autors veröffentlicht
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Leider erlaubt es mir weder meine schlechte Internetverbindung noch die Speicherkapazität des Webalbums, Ihnen alle Gran-Canaria-Fotos aus dem Reisebericht von Daniel Hediger zu präsentieren. Diese kleine Auswahl an Bildern kann Ihnen lediglich einen Eindruck von einer der wohl schönsten privaten Fotosammlungen über die Insel vermitteln.
Chapeau, Danilo! - Hut ab, Daniel! Steven D!
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Der Link zu Danilos Reisebericht mit allen (größeren) Fotos:
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