Mittwoch, 30. September 2009

El Señor K.Nario und die Perlen der Karibik

Ein alter Bekannter von Charly_GC und - ebenfalls wie dieser - langjähriger Resident auf Gran Canaria ist K.Nario (Ableitung von "Canario" = Bewohner der Kanaren). Als solcher in vielen Gran-Canaria-Foren der digitalen Welt ausschließlich unter seinem Pseudonym unterwegs ist K.Nario auch im richtigen Leben ein Weltenbummler, der auf seinen Reisen - so ganz nebenbei - für das National Geographic Magazine (später National Geographic) die eine oder andere Fotoserie schießt. Das Magazin ist bekannt für seine spektakulä-
ren Farbfotografien, sorgfältig recherchierten und neutralen Reportagen sowie hervorragenden Beilagen in Form von Land-
karten.
Exklusiv für das Gran-Canaria-Forum und für "Charlyssimo" hat der freie Journalist einige wenige Fotos bereit gestellt, die in der Fachzeitschrift nicht veröffentlicht wurden. Hier ein Ausschnitt seines Reiseberichts:

Wie Odysseus einst zurück nach Ithaka so habe ich - ohne Irrfahrt - mein "Wieder-Zu-Hause-Sein" empfunden. Rechtzeitig zum "Gorch Fock"-Besuch und zur "Principe de Asturia"-Regatta kehrte ich heim.


Unser Karibik-Dickschiff


Dominica-Calibishie

Es waren das Meer vor meiner Haustür, die Küste, die Cumbres, die freundlichen Canarios und natürlich - meine Familie nebst "Penelope", meiner Novia, die mir ein wenig gefehlt haben. Ich genieße jetzt in den nächsten Tagen u. a. auch die typisch-deftigen kanarischen Spezialitäten: "Altkleider-Eintopf" = Ropa Vieja, Carajacas, Gofio Escaldo, Rancho Canario, Puchero, Lapas, Conejo, Mero, Cordero und Chocos al Ajillo.



Die Götter waren uns gewogen: Zeus als Wettergott stand uns bei, Äolus sorgte für guten Wind, Poseidon gewährte uns Schutz, Dionysos schenkte uns unterschiedliche leibliche Genüsse und - "last not least", Aphrodite lockte uns überall mit Schönheit und Liebe.


Martinique Beach


Sainte Luce, Martinique

Die Karibik ist voller unterschiedlicher Inseln und Inselchen, von Nord nach Süd wie Perlen auf einer Schnur, mal sehr ursprünglich oder aber auch touristisch voll erschlossen.




Castries St. Lucia

Der sehr gastfreundliche Menschenschlag unterschiedlicher Provenienz taut besonders dann auf, wenn man kreolisch oder ein französich-spanisches Mischmasch spricht. Es waren harmonische, ereignisreiche Wochen auf See und an Land.


Sainte Luce, Martinique


Marigold Bay, St. Lucia

Dies nur in Kürze, meine Zeit drängt und die nächste Reise steht ins Haus. Demnächst vielleicht mehr, hier oder "anderswo"!

Dein rastloser Freund K.nario

Das Meer ist der letzte freie Ort auf dieser Welt.
Ernest Hemingway



Das Foto "Der alte Kubaner" im Einleitungstext stammt NICHT von K.Nario, sondern von Sven Steinmeier. fc-Link: [fc-foto:1090690]

Donnerstag, 24. September 2009

Happy Birthday, Charly_GC!


Liebe Leser,
nachdem ich soeben wieder über Skype mit Charly telefoniert habe und weiß, dass er jetzt unterwegs ist, kann ich es Ihnen/Euch endlich verraten: Der Paul Bocuse von Gran Canaria, Charly_GC, feierte gestern seinen Geburtstag. Den wievielten? Das verrate ich nicht; sonst bekomm' ich Ärger!
Und das wollt Ihr doch nicht, oder!? *kicher*


Aus diesem Anlass, lieber Charly, nochmals an dieser Stelle unsere herzlichsten Glückwünsche nachträglich zu Deinem Ehrentag. Häppy Böassdej! ;-) D! & G.


Der Junker und sein Koch

Sechs Gäste, Hans, bekomm ich morgen,
Sprach Junker Veit zu seinem Koch;
Du magst für eine Mahlzeit sorgen:
Geh, schlacht ein Kalb. Was wollt ihr doch,
Rief Hans, mit einem ganzen Kalbe
Für sechs? der Rest wird euch zum Aas,
Bei dieser Hitze. Weißt du was,
Sprach Veit, so schlachte nur das halbe.

Gottlieb Konrad Pfeffel
* 28. Juni 1736 in Colmar; † 1. Mai 1809 ebenda

Dienstag, 15. September 2009

Gemüsetortilla mit Allioli



Zutaten
Zwiebeln
Kartoffeln
Erbsen TK
Rote Paprika
Eier
Milch
Pfeffer gemahlen
Salz
Öl
Safranersatz
Backpapier

Zubereitung
Die Zubereitung ist im Grunde simpel. Wir schälen die Zwiebeln und schneiden sie in kleine Stücke, das Gleiche mit den roten Paprika, putzen und klein schneiden. Dann geben wir in eine Pfanne etwas Öl, erhitzen es und geben die Zwiebeln und die Paprikastücke dazu und lassen das Ganze mit etwas Salz langsam anbraten, damit die Zwiebeln leichter braun werden.
In der Zwischenzeit schälen wir die Kartoffeln, waschen sie und schneiden sie in sehr kleine Stücke. Anschließend kochen wir sie in Salzwasser. Aber nicht gar kochen; es reicht wenn das Wasser nur kurz aufkocht. Dann abgießen und zur Seite stellen.
In Salzwasser kochen wir auch unsere Tiefkühl-Erbsen. Der Italiener würde sagen: piselli al dente - bissfeste Erbsen.


Kein Gemüse-Sudoku, sondern die fertig dekorierte Tortilla für 35 Personen

Nun geben wir in eine genügend große Schüssel die Eier und verquirlen sie mit dem Schneebesen. Etwas Milch, die Eimasse salzen und pfeffern und geben nun die noch heißen Zwiebeln und Paprika- sowie die Kartoffelstücke und auch die Erbsen dazu und vermengen alles gründlich.
Eine Backform kleiden wir mit Backpapier aus und geben den gesamten Inhalt der Schüssel in diese präparierte Backform. Diese stellen wir zusammen mit einem Gefäß mit Wasser bei etwa 180 °C in den Backofen. Nun lassen wir das Ganze ruhig vor sich hin garen. Wenn die Tortilla auf der Oberseite braun wird ist sie fertig. Wir nehmen sie heraus und lassen sie abkühlen.

Jetzt kommt das eigentlich Spannende an der Sache, liebe Leute! Trommelwirbel. Denn nun muss die Backform gestürzt und kann dann - nach dieser hoffentlich gelungenen kleinen artistischen Showeinlage - dekoriert mit der Allioli serviert werden. Tosender Applaus.



Das Rezept für die Allioli findet sich unter dem Titel „Ticket to Ride“ in der Schublade „Charlys Rezeptsammlung“.

¡Buen provecho! Guten Appetit.

Charly_GC

Essen und Trinken gehören zu den drei schönsten Dingen im Leben.
René-Nicolas Dufriche alias Baron Desgenettes (1762 - 1837)

Samstag, 12. September 2009

Auf den Hund gekommen - Die Geschichte

Um die Geschichte und die Entstehung von Gran Canaria und den anderen Kanaren-Inseln ranken sich Mythen und Legenden. Des Öfteren hört man von Behauptungen, dass es sich bei den Kanarischen Inseln um die Überreste des versunkenen Reiches Atlantis handelt.

Über die Besiedlung gibt es recht unterschiedliche Meinungen. Es ist zu lesen, dass Gran Canaria seit 3000 v. Chr. von den Guanchen bevölkert wurde, bis sie im 15. Jahrhundert von Spanien in Besitz genommen wurde. Guanchen sind die Menschen von Teneriffa. Sie kamen ursprünglich aus Nordafrika und waren Abkömmlinge des Berber-Volks. Die Guanches lebten sehr primitiv in Höhlen und unter Felsvorsprüngen. Das belegen Funde der wenig ausgefeilten Werkzeuge und Waffen.

Die Guanches auf Gran Canaria waren friedliebende Menschen, bis mediterrane Seeleute sie entdeckten. Im 14. Jahrhunderts schickten Italiener, Portugiesen und Katalanen ihre Schiffe auf die Inseln. Von dort aus versorgten sie Ihre Länder mit Sklaven und Fellen. Fortan änderte sich das Leben der Guanches drastisch. Es begann die Zeit der der Unterwerfung der Kanaren durch die Spanier.
Trotz erbittertem Widerstand vollendete 1483 Pedro de Vera dennoch die Eroberung, die fünf Jahre zuvor begonnen hatte. Durch die folgenden Kriegskämpfe starben viele der Guanches. Die Überlebenden wurden in die Sklaverei gezwungen und starben nach und nach aus.

Der Name "Canaria" ist eine Ableitung aus dem lateinischen Wort für Hund "canis", da es früher auf der Sonneninsel Gran Canaria unzählige Hunde gegeben hat.

Mit dieser mehr oder weniger geschickten Überleitung *gg* kann ich - absoluter Hundenarr - Euch nun endlich das Foto von Hopkins, einem wunderschönen Schäferhundrüden, präsentieren, welches, wie ich finde, auch noch ganz toll zum Herbstanfang passt. Voilà, hier ist er: Hopkins!



Hopkins habe ich auf der Website "Kalos und Marens Karten" entdeckt, von der aus Ihr alle anderen interessanten Blogs von Kathrin und Maren erreichen könnt. Sehr empfehlenswert.

Samstag, 5. September 2009

Unterwegs auf der Insel der Kontraste – Eine Woche Gran Canaria

Ein Reisebericht von Daniel Hediger
Reiseberichterstatter und Fotograf, Schweiz

Nach meinem Spotterreport (Anmerkung der CHARLYSSIMO-Redaktion: Ein Spotter ist eine Person, die sich mit dem gezielten Beobachten von Objekten oder Phänomenen beschäftigt, hier "Flugzeuge".) vom Las-Palmas-Airport LPA folgt nun – wie versprochen – der Reisebericht vom einwöchigen Aufenthalt auf Gran Canaria. Da wir zwei keine ausgesprochenen Strandlieger sind, haben wir für die ganze Woche einen Wagen vorgebucht. Dadurch erhielten wir eine Flexibilität, die wir für Erkundungen im Landesinnern zu schätzen wussten. In den wenigen Tagen haben wir so eine Fülle von Eindrücken erleben können. Davon soll dieser Bericht etwas weitergeben:

Erfreulicherweise hatte Air Berlin für den vierstündigen Flug nach den Kanaren die HB-IHS bereitgestellt. Das versprach guten Reisekomfort und dazu Schwizerdütsch bei der Bedienung. Beim Vorabend-Check-In konnten auch zwei Sitzplätze mit lohnenswerter Aussicht reserviert werden. An Bord konnte ich bei einem kurzen Besuch im Cockpit feststellen, dass unser Flugkapitän eine Frau war: R. E., die freundliche und energische PIC, trug wesentlich zu einem rundum gelungenen Kanaren-Flug bei. Herzlichen Dank an dieser Stelle!
Ich weiß nicht, ob Piloten die Freiheit haben, ihren Kurs geringfügig an aktuelle, nichtsicherheitsrelevante Situationen anzupassen oder ob wir tatsächlich genauen Kurs flogen. Jedenfalls präsentierte sich die Hauptstadt Las Palmas beim Anflug auf die Insel aus meinem Fenster wie auf dem Präsentierteller.

Während der letzten Flugminuten kam ich mir angesichts dieser Aussicht vor wie auf einer Sightseeing-Tour. Unser Ferienzuhause lag an der sonnigen Costa Canaria im Süden. Bereits am nächsten Morgen besichtigten wir bei einem langen Strandspaziergang von Playa del Inglés nach Meloneras im Angesicht von Sonne, Strand und Meer die grandiose Küste. Dabei entdeckten wir auch das Wahrzeichen dieses Inselabschnittes, den Leuchtturm Faro von Maspalomas.

Gran Canaria, wie es wohl Tausende von Touristen kennen: Über ein Meer von Liegestühlen am Strand von Playa del Inglés hinweg schweift der Blick zur Playa de San Agustin hinüber. Baden ist hier zu allen Jahreszeiten möglich. Nur wenige Kilometer landeinwärts ist von Massentourismus keine Spur mehr, zerklüftete Schluchten ziehen sich ins Landesinnere. Hier der Blick von der Straße GC-60 auf das 12 km von der Küste entfernte Fataga.

Interessant war zu beobachten, dass bei zunehmender Höhe das Land immer grüner – oder wie hier – gelber wurde. Angesichts dieser Farbenpracht war ein Zwischenhalt Pflicht. Dass gerade ein durchfahrender roter Kleinwagen das Gelb noch konkurrenzierte, musste natürlich ausgenützt werden.

Auch aus der Nähe boten die Sträucher einen reizvollen Anblick. Zwar auch in der Heimat zu beobachten, aber unter der lokalen Dominanz von Gelb hob sich dieser wütend-rote Mohn geradezu herausfordernd ab.

Schneller als erwartet, ist die Küste auf der anderen Seite der Insel erreicht. Bei Agaete glaubt man sich auf einer griechischen Insel, die Häuser des Ortes leuchten in Weiß und hellem Blau, dahinter schimmert dunkelblau der Atlantik. Bergwärts schaut der Besucher auf eine massive Wolkenwand, die sich unmittelbar vor der Küste in Nichts auflöst und dem strahlenden Himmel Platz macht. Und inmitten dieser Szenerie die Kirche von Puerto de la Nieves. Eindrücklich.

Häuserzeile in Puerto de la Nieves, dahinter das Meer.
Urlaubsidylle pur. Von hier gelangt der Reisende mit der Fähre in ca. zwei Stunden nach Teneriffa.
Eigentlich war ja an diesem Sonntag das Monumento Natural del Barranco de Quayadeque unser Ziel, aber kurz hinter Agüimes mussten wir uns verfahren haben. Die Strasse führte jedenfalls weiter steil und scheinbar unaufhörlich bergauf. Und da wir langsam neugierig wurden, wo uns die Fahrt noch hinbringen würde, fuhren wir einfach weiter. Und siehe da, nach endlosen Kurven unter bedecktem Himmel und einer geschätzten Durchschnittsgeschwindigkeit von 30 km/h wurde der Blick frei und zeigte, dass wir uns bereits über der Wolkendecke befanden. Ein Traum, den wir hier nur mit wenigen teilen mussten!

Anschließend ging's weiter bergan. es schien, als wolle die Bergfahrt nicht mehr enden. Die weiter sehr kurvenreiche Strasse bot immer wieder grandiose Ausblicke in alle Richtungen. Langsam wurde uns bewusst, dass wir nicht mehr weit vom höchsten Punkt der Insel entfernt sein konnten. Auch hier erfreuten die gelben Abhänge sowie ausgedehnte Kiefernwälder die Durchfahrenden. Und auch hier zogen immer wieder ausgedehnte Wolkenfelder von der Tiefe herauf und lösten sich oberhalb der Krete in Windeseile auf. Endlich war das Plateau am Pico de las Nieves, «Schneegipfel», (1950 m.ü.M.) erreicht. Der Pico ist die höchste Erhebung der Insel Gran Canaria. Der Gipfel befindet sich auf der Spitze eines erloschenen Vulkans im dünn besiedelten Inselinnern. Im Winter ist diese Erhebung manchmal schneebedeckt, was ihr zu ihrem Namen verholfen hat. Der Blick gegen Westen führt zum markanten und weit herum sichtbaren Felsen Roque Nublo, «Wolkenfels», und weiter zum 3700 m hohen Teide auf der Nachbarinsel Teneriffa.

Südlich vom Schneegipfel, weit unten im Tal, liegt San Bartolomé de Tirajana und noch etwas weiter Santa Lucia. In der Ferne ist die südliche Küste erkennbar.

San Bartolomé ist wunderschön gelegen.

Zum Wochenanfang stand ein Besuch der Hauptstadt Las Palmas auf dem Programm. In einer guten halben Stunde fährt man von der Costa Canaria bis zur Inselmetropole. Über zehn Kilometer lang zieht sich die Stadt längs der Küste im äussersten Nordosten Gran Canarias hin.

In der Altstadt nimmt die Kathedrale Santa Ana mit ihrer wuchtigen Fassade aus schwarzem Lavastein eine vorherrschende Stellung ein. Man kann per Lift in den Turm hinauf gelangen. Dort oben schweift der Blick gegen Osten über die Türme und umliegenden Häuser hinweg zur Stadtautobahn und aufs offene Meer hinaus.Gegen Westen erkennt man unten die Plaza de Santa Ana sowie dahinter die äusserst dicht bebauten Abhänge der angrenzenden Hügel.

In Las Palmas zu fotografieren ist nicht immer ganz einfach: Die schnell vorüberziehenden Wolken sorgen sehr oft für Schatten. Das Wetter im Norden der Insel ist weit weniger sonnig als an der südlichen Küste.

Las Palmas hat durch Kolumbus eine grosse Bedeutung erhalten. Von hier aus stach Cristobal Colon, wie er von den Spaniern genannt wird, am 6. September 1492 mit drei Karavellen in See und entdeckte wenige Wochen später Amerika, resp. die Bahamas. Ihm zu Ehren wurde dieses Denkmal errichtet. Auch die Casa de Colon ist dem grossen Entdecker gewidmet. Das auffällige Kolonialhaus fungiert heute als Museum.

Im Innenhof fühlt man sich durch die spezielle Atmosphäre ganz an die alten Zeiten erinnert. Fehlt nur noch, dass Christoph aus einer Nebentür tritt.
Einen Besuch ist auch das Gabinete Literario unweit von Santa Ana wert. Der im Jugendstil erbaute Palast zieht durch seine mit vielen Ornamenten verzierte Fassade die Blicke auf sich.

Man glaubt förmlich die Herren im weissen Leinenanzug und die Damen im Spitzenkleid vor sich zu sehen, die vor 100 Jahren hier rauschende Feste feierten.

Ein Bummel der Playa de las Canteras entlang durfte natürlich nicht fehlen. Etwas erhöht auf der Promenade in gepolsterten Korbstühlen sitzend, mit etwas Kühlem vor sich, lässt es sich sehr gut die Ferien geniessen. Wenn Las Palmas ein Zentrum hat, dann ist es der fast rund um die Uhr belebte Canteras-Bereich. Am frühen Morgen die Jogger und Strandläufer, dann die ersten Schwimmer und Fischfütterer. Am Nachmittag beleben die Sonnenanbeter und Surfer das Bild.
Kein Wunder, tummeln sich bei diesen Wellen viele Surfer auf dem Wasser.

Weitab der touristischen Trampelpfade liegt im Westen der wilde Teil der Insel. Nur über kurvenreiche Bergstrassen – aber immer geteert und genügend breit – gelangt der Besucher in das abgelegene Tal von La Aldea. Die vielen, mit Plastikplanen bedeckten Gewächshäuser vor Ort erscheinen wie ein riesiges Mosaik. La Aldea ist der grösste Produzent von Tomaten auf der Insel. Von hier bis zum Aussichtspunkt Mirador del Balcon ist es nur eine kurze Fahrt in die Berge. Von der Aussichtsplattform dort oben geniesst man einen eindrücklichen Blick auf die westliche Steilküste. Ein orkanartiger Wind blies uns allerdings fast in die Tiefe.
Östlich von La Aldea führt die GC 210, eine der landschaftlich schönsten Inselstrassen, 30 km hinauf nach Artenara, dem höchstgelegenen Inseldorf. Das tief eingeschnittene Tal wird «Grand Canyon von Gran Canaria» genannt, zu Recht meiner Meinung nach. Ein Zwischenhalt oben auf der Anhöhe bei der Windmühle am Strassenrand ist auf jeden Fall zu empfehlen.

Von dort genossen wir auch den Blick auf den Presa de Parralillo, einen bizarren Bergsee mit sumpfgrünem Wasser.
In Artenara angekommen, genossen wir den weiten Ausblick über die Insel. Im unteren Teil des Dorfes – hier nicht sichtbar – wohnen noch zahlreiche Menschen in Höhlen, vorteilhaft, weil im Winter warm und im Sommer kühl. Was aber zu sehen ist: Auch hier oben wollen die Bewohner nicht aufs Fussball spielen verzichten, wenn auch auf Kunstrasen. Auf der Rückfahrt zur Costa Canaria durchfuhren wir das sehenswerte Dorf Tejeda. Der 1000 m hoch gelegene Ort hat vor einigen Jahren die Auszeichnung «schönstes Dorf Spaniens» erhalten.
Ein lohnenswertes Fotomotiv befand sich unweit unseres Bungalows nahe dem Strand: die bekannten Dünen von Maspalomas. Der Atlantik hat in Tausenden von Jahren so viel Sand angeschwemmt, dass hier das schönste Dünengebiet der Kanaren entstand. Ihm vorgelagert sind 8 km Inselstrand.
Das ca. 25 Quadratkilometer grosse Dünengebiet kann durchwandert werden; auch Kamelritte zwischen den bis zu 40 m hohen Sandbergen sind möglich. Der wüstenhafte Eindruck, den der Betrachter erhält, wird noch durch eine seitlich gelegene Palmenoase verstärkt, die in langer Zeit wild am Rande der Dünen gewachsen ist. Viel zu schnell vergingen die Tage, der Abreisetag nahte. Die Aussicht auf etwas Spotten am Flughafen machte mir den Abschied vom Wohnquartier immerhin etwas leichter. Weil es Mittwoch war, hielt sich in LPA die Vielfalt an Traffic in Grenzen, interessant für den Mitteleuropäer war’s allemal.
Einheimisches auf fremden Flughäfen ist immer attraktiver als zu Hause: Edelweiss Airbus HB-IHY. Dann nahte der endgültige Abschied, und bald war auch der letzte Kontakt zu kanarischem Boden verloren. Den Rückflug genossen wir dank Plätzen 11A und B (bei der Tür) noch in vollen Zügen, auch hatten wir lange Zeit eine tolle Sicht nach unten. Und als es über den Pyrenäen dann doch dichtere Wolken gab, lohnte sich ein Blick aus dem Fenster noch immer.

Mit etwas Bräunung auf der Haut und vielen schönen Erinnerungen im Kopf und auf der Speicherkarte betraten wir spätabends in ZRH wieder heimischen Boden.
Eine erlebnisreiche Woche war zu Ende.
Nun hoffe ich, dass ich euch mit diesem Beitrag etwas am Kanarenurlaub teilhaben lassen konnte und freue mich über etwelche Feedbacks. Gruß Dani
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Gepostet im Flightforum, Schweiz
Mit freundlicher Genehmigung des Autors veröffentlicht
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Leider erlaubt es mir weder meine schlechte Internetverbindung noch die Speicherkapazität des Webalbums, Ihnen alle Gran-Canaria-Fotos aus dem Reisebericht von Daniel Hediger zu präsentieren. Diese kleine Auswahl an Bildern kann Ihnen lediglich einen Eindruck von einer der wohl schönsten privaten Fotosammlungen über die Insel vermitteln.
Chapeau, Danilo! - Hut ab, Daniel! Steven D!
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Der Link zu Danilos Reisebericht mit allen (größeren) Fotos:
Bitte in neuem Fenster öffnen!

Freitag, 4. September 2009

Ticket to Ride: Allioli

Die Fahrkarte sichert Dir die Fahrt, der Knoblauch den Platz. Charly_GC

Diese Knoblauchcreme ist sehr einfach zu bereiten, wenn man einen Mixer (Blender) hat. Zur Not tut es auch ein Stabmixer.

Zutaten
Knoblauch
Petersilie
Sonnenblumenöl
Mayonnaise (z. B. von Kraft oder Knorr)



Zubereitung
Den Knoblauch schälen. Etwa im Verhältnis sechs normalgroße Knoblauchzehen auf ein Bund Petersilie in den Mixer geben und mit 1/8 Liter Öl aufgießen. Dann das Ganze gut durchmixen; dabei bildet sich eine weißlich-grüne Emulsion. Wichtig: Die Menge an Öl ist auch abhängig vom Mixer. Es sollte nur soviel Öl sein, dass sich die Petersilie mit dem Knoblauch gut durchmixen lässt. Dabei sollte die Mixtur eben nicht zu flüssig werden, sondern eher „pasteuse“ (dickflüssig). Diese Emulsion ziehen wir nun unter die Fertigmayonnaise, als grobe Faustregel 3 Esslöffel auf ein mittelgroßes Glas Mayonnaise. Gut verrührt ergibt sich eine Creme mit hellgrüner Färbung. Nun das Ganze noch mindestens 12 Stunden im Kühlschrank ziehen lassen und fertig ist eine wunderbare Allioli.
lebensmittel-0015.gif von 123gif.de Das Entscheidende bei meiner Allioli: Man(n)/Frau wird nicht die Nase rümpfen, wenn sie oder er von dieser Creme ausgiebig genascht hat! Denn die Petersilie unterdrückt den typischen Knofelgeruch, der einen sonst bei Genuss dieses Gewürzes umgibt.

Guten Appetit wünscht
Charly_GC

Ich bin mit Knoblauch per Du - Knoblauch ist die Fahne des guten Geschmacks.
Mein Freund und Kollege Alfred "Bio"

Donnerstag, 3. September 2009

Award für "Charlyssimo"


Blog-Award 2009 "Gift of Love"

Wooow, ein Award! Wir, Charly_GC und Steven D!, bedanken uns ganz herzlich bei Dir, Lilo von der Website "Moment", für unseren ersten Blog-Award mit dem schönen Namen "Gift of Love".

Wir geben das "Geschenk der Liebe" an folgende Personen weiter:
1. Rachel, dem Kind der Sonne mit dem Rest vom Pustekuchen
2. Isabella, von deren Blog "Veredit-iertes" wir niemals mit dem Herzen verschwunden waren
3. Steven's Bruder Rudhi von "Rudhi - By Chance". Chapeau!
4. Manuela für die vielen wunderbaren "Augenblicke und Wortgeschenke" sowie
5. Lilly, die als Dornröschen die Blogosphäre mit der Heckenschere unsicher macht ;-)

Gerne hätten wir die Auszeichnung noch an andere Mitblogger verliehen. Aber die Regel besagt: Nur an fünf. Seid versichert, beim nächsten Mal wird alles anders! *gg*

Mittwoch, 2. September 2009

Kanarische Sprache - Schwere Sprache

aus: "Der kleine Gedanke"
by Steven D!

Hej, Leute! Ich funk Euch mal eben beim Lesen dazwischen. Mein Meister, der Klugscheis-
ser, hat heute wieder beim Charly einen seiner Lieblings-
sprüche abgelassen: „Deutsche Sprache, schwere Sprache.“ Toll, Alter! Ist ja mal was ganz Neues. So’n Bart! *gähn* Charly, die Küchenfee, hat - auf die super schlaue Bemerkung hin - folgendes zum Besten gegeben:

Wenn die Canarios drauf los quatschen, versteht unsereins ja nix mehr. Die labern nicht nur viel zu schnell, die kürzen auch noch alles ab, die faulen Säcke! Zitat C Punkt: „Die hatten früher so viel Hunger, dass sie ihre Wortendungen immer verschluckt haben!“ Außerdem haben die in der Spaniokel-Sprache nicht so präzise Ausdrücke wie im deutschen.

Unser "Paul Bocuse der Sonneninsel" kann ja nicht nur ganz gut kochen, der ist ja auch noch Elektro-Komiker. Deshalb hat er mit so’n anderem Tüftler, ’nem Canario, der nur spanisch und englisch spricht, ellenlang darüber gefachsimpelt, ob man so’ne olle Schlüsselschraube in Deutschland bestellen oder besser gleich auf Gran Canaria in einer Ferreteria (spanisch für: Eisenwarenhandlung) kaufen sollte. Spart ja schließlich Porto. – Mann, ist doch wohl logisch, Ihr Schlaumeier! Nicht der Rede wert.

Mein Alter, der Herr Redakteur, darauf: „Schlüsselschraube? Wat iss dat denn?“ Der „Paul Bocuse von der Insel“ – schon völlig angenervt von dem grandiosen technischen Verständnis meines Meisters mit den zwei linken Händen: „Mann, Du bist – technisch gesehen - echt ’ne Niete. Ich spreche hier von einer Schraube mit einem Sechskant-Kopf!“ Ich mir daraufhin tierisch einen abgelacht. Voll ins Schwarze getroffen! Technische Niete! Das trifft den Nagel – oder besser die Schraube – voll auf den Kopf. *hihi*

Zurück zur Ersatzteil-Anfrage. Der Canario fragt, warum Charly immer alles aus Deutschland besorge. „Ganz einfach!“, seine Antwort, „ Weil ich da deutsch reden kann und mit eins, zwei Sätzen sagen kann, was ich will."
Gegenfrage des Canario: „Wieso kannst du kein spanisch?“
Antwort C.: „ Weil spanisch für mich schwer zu sprechen ist.“
Gegenantwort: „Das versteh ich nicht. Spanisch ist nicht schwer - Deutsch ist schwer! Spanisch ist ganz einfach. Du siehst doch, bei uns sprechen doch selbst die kleinsten Kinder spanisch!“

Na siehst'e, Charly, Spanisch kann doch gar nicht so schwer sein!


Die ganze Kunst der Sprache besteht darin, verstanden zu werden. Konfuzius

Apropos: Spanische Sprache – Leichte Sprache! Als die kanarische Antwort auf „alfredissimo!“, unser Charly, zum Einkaufen für's Show-Kochen so durch Hamburg schlenderte, erspähte er ein Schild eines angeblich spanischen Restaurants, auf dem in güldenen eingravierten Lettern geschrieben stand: „A La Tuerca“. Womit der Wirt des Hauses wohl zum Ausdruck bringen wollte: „Wie bei Muttern“ ugs. für „Hausmannskost“, also eine Gaststätte für Liebhaber der deftigen spanischen Küche.

Nur eines hat dabei der Urheber des Schildes außer Acht gelassen: Im Spanischen gibt es diese Redewendung nicht. Und – ganz anders als bei oben erwähnter Schlüsselschraube - hat das Wort „tuerca“ sehr wohl eine Bedeutung, nämlich diesmal eine technische: „Schraubenmutter“! "(Essen) wie bei (Schrauben-) Muttern".
So hat sich der offensichtlich nicht spanisch sprechende Wirt dieser Lokalität wohl selbst verar**** ... reingelegt.

In diesem Sinne: ¡Ha’ luego! Das ist kanarisch für „¡Hasta luego!“ und heißt: Bis dann!

Der kleine Gedanke